71 – Gegrüst seyst du, O Jesulein
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Text
Gegrüst seyst du, o Jesulein, schöns Kindelelin:
ach, laß mich dein ganz aigen seyn,
o herzliebes Jesulein.
Wie bist so arm in disem Stall, reichs Kindelein:
deß Reichthumb ziert deß Himmels Saal,
o du armes Jesulein.
Wie bist so schwach in diser Welt, starcks Kindelein:
deß Stärck die ganze Erd erhält,
o, du schwaches Jesulein.
Wie bist sogar allhie veracht, schöns Kindelein:
diß alles hat dein Lieb gemacht,
o herziges Jesulein.
Nimm hin mein Herz, gib mir dz dein,
herzigs Kindelein:
laß beyde Herzen ein Herze seyn,
o herzmachends Jesulein.
Was dir mißfällt sey fern von mir, schöns Kindelein:
was die gefällt, das gib ich dir,
o holdseeligs Kindelein.
Was du liebst, soll auch mir lieb seyn, liebs Kindelein:
wen du hassest, will ich feindt seyn,
o heyliges Kindelein.
Ohn dich leben soll seyn mein Todt, o Leben mein:
du mein Erlöfer, Mensch und Gott,
o herzlibstes Jesulein.
Der Will ist gut, gib du das Werck, groß Kindelein:
und mich mit deiner Allmacht stärck,
o du starckes Jesulein.
Ehr sey Gott in dem höchsten Thron, schöns Kindelein:
und dir seim Eingebohrnen Sohn,
o herzliebes Jesulein.
Ehr sey dem heylign Geist zugleich, schöns Kindelein:
mach uns im Himmel alle Reich,
o herzliebes Jesulein.